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Autorenbilddanielakopp

(Un)erwünschter Besuch im Garten

Aktualisiert: 31. Juli 2022



Immer öfter werden wir in der Ordination mit Anrufen besorgter Tierbesitzer konfrontiert, die in ihren Gärten streunende Füchse beobachtet haben.

Füchse sind Kulturfolger, d.h. Sie nutzen die Vorteile menschlicher Besiedlung : Futterquellen und Unterkünfte gibt es ausreichend! Klassische Kulturfolger sind Turmfalke, Mauersegler und Wanderratte – und in den letzten Jahren auch vermehrt der Fuchs. Immer wieder trifft man in der Dämmerung auf den hübschen Räuber, dessen Augen im Scheinwerferkegel leuchten.

Es stellt sich dann oft die Frage, ob diese Stadtfüchse gesund sind. Das lässt sich am ehesten am Zustand des Fells beurteilen. Jetzt im Winter ist es noch dicht und lang. Abgemagerte Tiere, die ein struppiges löchriges Haarkleid aufweisen, könnten an Räude erkrankt sein. Diese Milbenerkrankung schwächt Meister Reineke und führt dazu, dass das juckende Fell abgescheuert wird. Außer bei direktem Kontakt (Jagdhunde!) ist

die Infektionsgefahr für unsere Haustiere eher gering. Man könnte versuchen, dem Wildtier Milbenmedikamente mit etwas Futter anzubieten. Im Frühjahr kann es sich allerdings bei einem solch "räudigen" Tier um eine säugende Füchsin handeln, die Welpen zu versorgen hat.

Da es in unseren Breiten schon lange keine Tollwutfälle mehr gibt, ist die Gefahr einer solchen Infektion nicht wahrscheinlich, trotzdem sollte man tote Tiere der Veterinärbehörde melden. Auch die Gefährdung durch den Fuchsbandwurm ist als äußerst gering anzusehen. Raufereien zwischen Hunden/Katzen und Füchsen gibt es so gut wie nie - man geht sich aus dem Weg. Anders sieht die Sache bei im Freien gehaltenen Kaninchen oder Geflügel aus. Sie müssen in einem sicheren Gehege untergebracht werden!

Es ist nahezu unmöglich, den schlauen Gesellen von Grundstücken fernzuhalten. Sie sollten jedoch darauf achten, ihm keine zusätzlichen Anreize zu bieten.

Achten Sie darauf, alle Futterquellen zu beseitigen: kein Fallobst, keine Futterschüsseln, keine offenen Mülltonnen.

Grundsätzlich sollte man aber die Begegnung mit dem Fuchs als Bereicherung und Zeichen eines intakten natürlichen Umfelds sehen und nicht als Bedrohung!


Heidi mit Jungfuchs Gustav


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